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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 122

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
122 als Speise genossen, oder zum Getränke bereitet wird, theils zu Gewürzen und zur Arznei; sie liefern das nöthige Bau- und Brennholz, und sind in unzähligen Dingen, welche sie hervorbringen, für Fabrikanten und Handwerker unentbehr- lich. In diese Klasse gehören: die Apfel- und Birnbäume, der Quittenbaum, der Pomeranzenbaum, der Jitronenbaum, der Granatbaum, die Aprikosen-, Pfirsch-, Kirschen-, Zwetschgen-, Oliven-, Pistazien-, Mandel-, und Nußbäume. Der Maulbeerbaum der Holderbaum, Feigenbaum, der Paradieöfeigenbaum, der Brodbaum, die Eichen, die Buchen, Tannen, Fichten, Kiefer- und Lerchenbäume, die Ulmen, Rüstern, Birken, Eschenholz, Kastanien, der Kaffeebaum, der Cacoabaum, der Zimmrbaum, der Lorbeerbaum, der Muskat- nußbaum, Ltndenbaum, Buxbaum, Erlen, Ebenholz u. a. m. Ii. Klaffe: Stauden und Sträucher. Diejenigen Gewächse, welche mehrere Stämme aus einer Wurzel treiben, heißen Sträucher oder Stauden. Die meisten braucht man zu Hecken, viele davon tragen eßbare Beeren, einige davon braucht man auch zu Gewürzen und Arzneien. In diese Klasse gehören: die Iohannesbeerstaude, die Stachelbeeren, der Himbeer, und Heidelbrerstrauch, der Hagedorn, der Sauerdorn, die Kornelkirschen, der Wein- stock, der Schlehdorn, die Vanillepflanze, der Rosmarin, die G^würznägelchen, der Pfeffecstrauch, der Wachholder, das Süßholz, das Bitterholz, der Haselnußstrauch, der Rosenstrauch, der Buchs, der Kellerhals, der Theestrauch u. drgl. Hl. Klaffe: Krauter. Unter Krauter versteht man solche Gewächse, welche einen grasartigen Stamm haben, und meistens nur ein Jahr dauern. Einige dienen zum Gerüche, einige zur Speise, andere zur Füt- terung, und wieder andere zur Färberei. Hieher gehören: der Wersing, Kopfkohl, Blau- und Winteckohl, Blumenkohl, Kohlraben, Spinat, Artischocken, Spargeln, Distelarten, Lat- tich, Salatsorten,Zichorie,Mausöhrchen,Ropunzeln, Garten- und Brunnenkreffe, Rüben, Petersilien, Sellerie, Rettige, Erdapfel, Zwiebeln, Lauchzwiebeln, Knoblauch, Rokambole,

2. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 221

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
— 221 — B. Afrika (545,000 Q.-M. mit 140 Millionen (?) Einwohnern). Afrika, auf der östlichen Halbkugel, Zu beiden Seiten des Aequa- tors gelegen, der es in zwei unter denselben Breitegraden ausgedehnte Hälften theilt, ist eine von drei Meeren (welchen?) umflossene Halb- insel, welche nur durch die Landenge von Suez mit deui übrigen Fest- lande zusammenhängt. Fast ganz der heißen Zone angehörend, ohne Binnenmeere, fast ohne Inseln und Meerbusen, ohne belebende Halb- inseln, ohne glücklich entwickelte Flußgebiete, ist Afrika der einsör- ruigste, unangebauteste und unbekannteste der Erdtheile. Und einförmig, wie feige,«Gestalt, ist sein Boden; im Süden ein großes Hoch- und im Norden ein gewaltiges Tiefland. Hier befindet sich die Sahara, auch „Meer ohne Wasser" genannt, die größte und furchtbarste Wüste der Erde, fast 100,060 Q.-M. Ihr Boden ist ein Meer von Flugsand oder nackte Felsen und Steingeröll, nur hier und da, besonders im Osten und Norden, kleine, quellen- und bauinreiche Inseln, Oasen genannt. Von den wenigen Flüssen Africa's münden ins Mittelmeer der Nil, ins atlantische Meer der Senegal, Niger, Congo und Orangefluß. Das Klima Africa's ist das heißeste von allen Erdtheilen, und wie in allen tropischen Ländern, gibt es daselbst nur zwei Jahreszeiten: eine kurze nasse und eine lang' anhaltende trockene. In Folge dieses Klima's sind in den bewässerten Theilen Africa's die Pflanzen beson- ders prächtig und gewürzhast. Es finden sich hier außer den gewöhn- lichen Nahrungspflanzen des Südens die verschiedensten Palmenarten, die Banane, der riesig (oft 80 Fuß) dicke Baobab oder Affen-Brod- baum, Ebenholz, Gummibäume und Farbhölzer, Baumwolle, brennende Gewürze. Die afrikanische Thierwelt zeichnet sich besonders durch ihre Größe, Wildheit und Kraft aus. Es finden sich hier der Löwe, Tiger, Panther, die Hyäne, der Elephant, das Nashorn, das Flußpferd, Ga- zellen und Antilopen, zahlreiche Affen-, Vögel-, Schlangen- und Jn- secten-Arten und, als diesem Erdtheile eigenthümlich, die Giraffe, das Zebra, das Quagga, das Gnu und der Strauß. Mineral-Neichthum bis jetzt unbedeutend. — Die zahlreichsten Bewohner Africa's sind die Neger. Sie. haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, ausgeworfene Lippen, eine plattgedrückte Nase, stark hervortretende Kinnbacken, eine flache, zurückgedrängte Stirn und schwarzes, krauses, wolliges Haar. (Aethiopischer Menschenstamm.) Diesen ähnlich sind die Hottentotten und Kaffern im Süden. Im Norden an den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes: Berber, Araber, Türken und in neuerer Zeit viele Europäer. Die Eingeborenen Africa's, insbeson- dere die Neger, Kaffern und Hottentotten, stehen in ihrer Geistesbil- dung, in Religion, Kunst und Wissenschaft noch sehr tief. Die Mehr- zahl der Bevölkerung ist heidnisch; nur im Capland und in Algerien ist es den katholischen Glaubensboten gelungen, das Christenthum zu pflanzen.

3. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 182

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
— 182 — zahlreiche Pflanzen mannigfaltiger Art, geschmückt mit Blumen in allen Farben. Das rege Leben und freudige Gedeihen wird indessen durch den Winter unterbrochen. Das schöne grüne Laub wird dann gelb, es fällt ab, die Bäume stehen kahl, die Felder find leer, die grünen Wie- senteppiche verschwinden, die Feld- und Waldblumen find abgestorben, und überall bedeckt der Schnee die Fluren wie ein weißes Leichentuch. Nur die Nadelhölzer trotzen der Einwirkung der Winterkälte, ruhig und ernst erscheint ihr dunkles Grün über der weißen, kalten Winter- decke, und zeigt uns, daß das Pflanzenleben, wenn auch erstarrt, doch nicht abgestorben ist. — Wo im Inneren der großen Continente der Sommer sehr heiß ist und während desselben kein Regen erscheint, da erstarrt das Pflanzenleben aus Mangel an Wasser durch Dürre, wie im Winter durch Kälte. Alle Blätter der Gesträuche, alle Wiesen, alle Kräuter sammt ihren Blumen find vertrocknet, so daß man sie zu Pulver zerreiben kann; die ganze Flur ist öde und todt, wie im Win- ter, und nur in der Frühlingszeit, wenn sie von dem Wasser des schmelzenden Schnee's befeuchtet wird, und im Herbst, wenn häufige Regengüsse Statt finden, belebt sie sich mit dem frischen Grün der neu aufkeimenden und sprossenden Vegetation (des Wachsthums). Das ist das Bild der Steppen. Aber es gibt noch schroffere und traurigere Gegensätze zu den lachenden Bildern, welche eine reiche und üppig wachsende Pflanzen- welt darbietet. Es dehnen sich ebenfalls auf dem Festlande mehr und minder große Ebenen aus, deren Oberfläche aus nacktem Sande oder kahlem Felsengesteine besteht, kein Quell berieselt sie, und seit ewigen Zeiten wächst kein Pflänzchen in dem heißen Boden, weil es keine Nahrung finden, keine Wurzel schlagen kann. Eine ewige Stille und Oede ist über diesen Flächen verbreitet — sie bieten das Bild der Wüste dar. Wir wenden uns von diesem traurigen Bilde weg und kehren zurück zu den glücklichen Gefilden in dem wärmeren Theile der ge- mäßigten Zone. Da treten wir zuerst in diejenigen Länder ein, in denen der Weinstock gedeiht und seine Frucht zur Reife bringt. Bald find wir nun an der warmen Gränze des gemäßigten Klima's; wir überschreiten sie und kommen in das tropische Klima, das schon be- ginnt, bevor wir an den Wendekreis kommen. Die Wiesen, dieser schöne Schmuck unserer Fluren — sie schwinden allmählich. Die tro- pische Sonne ist ihrem Gedeihen nicht günstig; sie trocknet die freien, nicht tiefgehenden Wurzeln der zarten Wiesengräser bald aus, läßt sie verbleichen und absterben. Auch die übrige Pflanzenwelt, die wir er-, blicken, ist eine andere, als wir sie bei uns zu sehen gewohnt sind. Statt unserer Getreidearten erblicken wir weite, angebaute Felder von türkisch em Korn und Reiß, dessen Halme ganz unter Wasser stehen, dazwischen Pflanzen von fremdartigem Aeußeren; andere Futter-

4. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 184

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
184 — der des Weinftocks; in der Zone des Regens aber der Klimagürtel der Palmen- und immergrünen Bäume, der Lorber- und Citronen- bäume und der Klimagürtel der Gewürzpflanzen. Doch nicht bloß in wagerechter Richtung vom Aequator nach den Polen zu nimmt die Temperatur so ab, daß wir zuletzt an eine un- ermeßliche Eis- und Schneedecke kommen, sondern es findet auch in senkrechter Richtung gleicher Weise eine Wärme-Abnahme aus der Liefe nach der Höhe Statt. Schon aus dem Kranze eines Thurmes ist es im Sommer kühler und luftiger, als unten auf der Ebene; noch mehr aber merken wir die Wärme-Abnahme, wenn wir auf hohe Berge steigen; hier weht beständig, selbst an den wärmsten Tagen, eine kühle Luft. Auf Hochgebirgen ist es so eisig kalt, daß deren Scheitel mit einer Decke ewigen Eises und Schnee's bekleidet ist. Wir unterschei- den daher eben so viel Klimastufen oder Regionen bei den Gebirgen, als wir Klimagürtel auf der niederen Erdfläche unterschieden haben; es gibt auch da z. B. ven Gürtel des Weinstocks, der Waldbäume, des Mooses und des ewigen Schnee's. 8. Das Allgemeinste von Staat und Recht, insbesondere von dem preußischen Staate und dem preußischen Rechte. 1. Begriff des Staates. Ein Staat ist ein Verein von Menschen, welche zur Erreichung der bürgerlichen Zwecke unter gleicher Verfassung und Regierung leben, dem- nach derselben höchsten Gewalt, ihrem Oberhaupte, als: Kaiser, König, Herzog, Senat rc., unterworfen sind und von diesem zur Befol- gung der Gesetze gezwungen werden können. Die einzelnen Mitglieder eines solchen Staates heißen Unterthanen; sie werden aber auch Bürger genannt. Der Inbegriff aller Gesetze bildet das gesammte Recht eines Staates; dasjenige, was jeder Einzelne thun oder unter- lassen darf, ohne die Gesetze dadurch zu verletzen, wird gleichfalls dessen Recht genannt; man pflegt zu sagen: er habe ein Recht dazu. 2. Artender Staaten. Glaubt aber nicht, Kinder, daß diese Staaten gerade einer wie der andere seien; es gibt vielmehr große Verschiedenheiten unter denselben. Ein Hauptunterschied ist der folgende: Wenn jene Gesetze, von denen ihr so eben gehört habet, bloß von einem Einzelnen, entweder mit oder ohne Beiwirkung von Ständen, gegeben und zur Vollstreckung gebracht werden können, so nennt man einen solchen Staat einen monarchi- schen, eine (ein- oder nicht eingeschränkte) Monarchie; wenn aber von mehren oder gar von allen Mitgliedern desselben, so nennt man ihn einen demokratischen, eine Demo kratie oder Republtk. Der preußische Staat ist eine eingeschränkte (konstitutionelle) M onarchie.

5. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 204

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
204 äls seltene Gleichartigkeit des Klima's hervorgerufen wird. So beträgt der Unterschied der mittleren Temperatur des Sommers zwischen der Nord- und Südgränze nur 9—10 Grad, und es gedeiht ein und dasselbe Product (Getreide) am Nord- und Südende. Am meisten ändert sich das Klima in der Richtung von Süd-West nach Nord-Ost, nämlich je weiter nach Osten, desto kälter die Winter und wärmer die Sommer. — Den äußersten Süden und höchsten Norden ausgenom- men, hat Europa eine regelmäßige Folge der vier Jahreszeiten. Im ersteren find Frühling und Herbst unmerklich mit dem Sommer und Winter, der Regenzeit, verschmolzen; im letzteren, wo heiße Sommer und kalte Winter ungemein schnell auf einander folgen, find die Ueber- gangszeiten von kurzer Dauer. — Die Schneegränze beginnt, je mehr nach Norden, in desto geringerer Höhe: bei Sierra Nevada 11,500 Fuß, am Nordabhang der Alpen nur 8000 Fuß, und auf Island noch nicht 3000 Fuß. — Die Winde Europa's find größtentheils verän- derliche, und ihre vorherrschende Richtung ist eine südwestliche. Als beständige Winde wehen an den Küsten die Land- und Seewinde, be- sonders deutlich am Mittelmeere. Von bösartigen Winden wehen in Italien der Sirocco, in der Schweiz der Föhn, in Spanien der So- lano. (Siehe Lusterscheinungen.) — Die jährliche Regenmenge nimmt von den Nord-Westküsten gegen das Innere des Festlandes (Osten und Süden) ab. Zu den regenreichsten Ländern gehört Irland und West-England, zu den regenärmften Mittel-Rußland und die Pyrenäen- Halbinsel. Hinsichtlich der Fruchtbarkeit lassen sich in Europa vier Gürtel un- terscheiden : ein südlicher, zwei mittlere und ein nördlicher. Die Gränz- linie des ersten geht über die Pyrenäen, die Sevennen, die Alpen und den Balkan zum schwarzen Meere; in demselben gedeihen außer den Produkten der gemäßigten Klimate Südfrüchte, feurige Weine, Oliven und immergrüne Eichen. Die Gränze des zweiten zieht sich von der unteren Loire zum Rheine bis Bonn, zur Elbe bei Meißen über die Sudeten und Karpathen zur Pruthquelle bis nach Sarepta an der Wolga, und liefert Wein, süße Castanien, Mais und Mandeln. Die Gränze des dritten erstreckt sich über Drontheim in Norwegen bis Gefle in Schweden und bis nach Petersburg. In demselben wach- sen wohl noch Weizen und Eichen, Birnen und Aepfel, jedoch nicht über den 55.° nördlicher Breite. In dem vierten, kalten Gürtel gibt es nur spärlich Roggen und Hafer; am Polarkreise hören auch sogar Tannen und Fichten auf. — Auch in Verbreitung der Thiergeschlechter zeigt Europa eine Gleichartigkeit, wie kein anderer Erdtheil. Die Hausthiere finden sich, mit Ausnahme der nördlichsten Theile, allent- halben, wenn auch nicht in gleicher Größe, Schönheit und Stärke. Das Rind gedeiht am vorzüglichsten in Deutschland, in der Schweiz und in den Niederlanden; das Pferd in Norddeutschland, England und Spanien; das Schaf in Spanien, England und Deutschland; das

6. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 230

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
230 König aller Sudeten-Höhen, die Riesen- oder Schneekuppe, wenn, was gar häufig zutrifft, der Gipfel nicht mit Nebel und Wolken umhüllt ist. Wie die Gpfel des Brockens, so erscheint auch die Schneekuppe leb- los, rauh und öde, die Natur ist erstarrt und die Pflanzenwelt reicht kaum in verkrüppeltem Kieferngesträuche bis in die nächste Region. Nur in ihren niederen Gattungen, den Flechten und Moosen, vermag sie bis zu den obersten Höhen zu dringen, von denen einiges wohl- riechende Veilchenmoos von den Reisenden gewöhnlich als Erinnerungs- zeichen mitgebracht wird. Die eigentliche Riesenkuppe, an deren einer Seite der schauerliche Riesen- oder Teufelsgrund (Rübezahls-Garten) stößt, erhebt sich, aus Granitfelsen gebildet, als eine steile kegelför- mig aufsteigende Anhöhe, gegen 5000 Fuß über die Meeresfläche. Auf dem oberen abgestumpften Gipfel, über welchen die Gränze Böhmens und Schlesiens hinläuft, befindet sich eine im Jahre 1668 erbaute runde und gewölbte Capelle, mit 472 Fuß dicken Mauern versehen, um den Stürmen in dieser Schnee- und Eisregion kräftig widerstehen zu können. Sie ist dem heiligen Laurentius gewidmet und dient zum Gottesdienste bei den Wallfahrten zahlreicher Scharen aus beiden an- gränzenden Ländern. Betrachten wir nun die Flüsse, die auf dem Riesengebirge entspringen, so finden wir, daß von hier, wie vom Fichtelgebirge, Flüsse nach allen vier Weltgegenden ausströmen. Gegen Süden fließt die March, die alle vom mährischen Gebirge kommenden Flüsse aufnimmt. Gegen Südwesten fließen die Isar und die Elbe; letztere wendet sich nach Nordwesten und nimmt die ganze Wassermaffe der böhmischen Flüsse auf; gegen Norden und Osten fließen die Neben- flüsse der Oder: die Oppa, die wüthende Neiße, die Weistritz, die Katzbach, die Queis, der Bober und die laufitzer Neiße. Zuletzt gedenken wir noch einer der freundlichsten Partieen des Riesengebirges, des Hirschberger-Thales, das vom Bober durchströmt wird. Hier ist das weltberühmte Bad Warmbrunn, dem so man- cher Gichtkranke seine Heilung verdankt. Hier siehst du F i sch b a ch, den lieblichen Sommeraufenthalt des verstorbenen Prinzen Wilhelm von Preußen; hier kommst du auch zu Erdmannsdors, das Fried- rich Wilhelm Iii. zu einem Lustorte umgeschaffen und der Fürstin von Liegnitz als Witwenfitz verliehen hat. * 16. Die rheinischen Gebirge. Das Gebiet des deutschen Landes ist im Süden großartiges Alpen- land, in der Mitte mannigfach gestaltetes Bergland, im Norden tief liegendes Flachland. Wir betrachten hier zunächst diejenigen Gebirge, die das weite Thal des Oberrheines einschließen. Im Südwesten von Deutschland, da, wo der Rhein seine westliche Richtung verläßt und sich plötzlich gegen Norden wendet, beginnt der finstere Schwarzwald, der von den dichten schwarzgrünen Tannen- wäldern auf seinen Höhen diesen Namen erhalten hat. Er zieht sich

7. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 181

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
181 fätze mehr ausgeglichen. Das Wasser in der Nähe kühlt im Sommer in Folge seiner Verdunstung die Luft ab, und es wehen vom Meere her kühle Seewinde gegen das Land, welche die Sommerhitze auf demselben mildern. Wie nun die Sommer hier kühler sind, so find auch die Winter milder, weniger kalt, als im Inneren des Landes unter demselben Breitengrade. Es gibt Inseln, wo zwischen der Winter- und Sommer-Temperatur fast gar kein Unterschied Statt findet. Ein sol- ches Klima heißt ein insularisches oder oceanisches. Die Winterkalte wie die Sommerwarme übt nur auf die oberen Schichten der Erdrinde einen Einfluß; je tiefer man in dieselbe ein- dringt, desto geringer ist dieser Einfluß. Bei 70 Fuß Tiefe bleibt sich unter jedem Himmelsstriche die Temperatur in der Erdrinde im Win- ter und im Sommer ganz gleich. Dringen wir noch tiefer in das In- nere der Erde, so finden wir, daß die Wärme immer mehr zunimmt. Daraus ergibt sich, daß die Erde ihre eigene Wärme hat, die sie zum Theil selbst in ihrem Inneren entwickelt, unabhängig von der Einwirkung der Sonnenstrahlen. — In denjenigen Theilen der tropi- schen und gemäßigten Gegenden, wo die Winter-Temperatur nie unter den Gefrierpunct sinkt, schneit es auch nicht, sondern es regnet nur; man nennt diese Zone, deren Gränze nord- und südwärts über die Wendekreise hinausgeht, die R e g e n z o n e. Sie erstreckt sich jedoch uur auf niedrige Länder, nicht auf hohe, noch gebirgige. Bei uns und überhaupt in einem großen Theile der beiden gemäßigten Zonen fällt im Winter meist Schnee, in den anderen Jahreszeiten Regen; man nennt diese Zone, die auf der nördlichen Halbkugel noch über den Polarkreis hinausreicht, die'zone des veränderlichen Nieder- schlags. Jenseits dieser Zone^'üach den beiden Polen zu, liegt die Zone des ewigen Schnee's, wo es nur schneit und der gefallene Schnee niemals thaut. Weil das Gedeihen verschiedener Pflanzen von verschiedenen Temperaturgraden abhängig ist, so begränzt man nach dem Vorkom- men bestimmter Pflanzen im Freien die klimatischen Zonen noch genauer. So wachsen in der Zone des ewigen Schnee's gar keine Pflanzen; aber an der Gränze dieser Zone, da, wo die Zone des ver- änderlichen Niederschlags beginnt, erscheint eine Decke von Moos, zwi- schen welchem niedriger Rasen und dürftiges, heidelbeerartiges Ge- sträuch vorkommt, ringsum jedoch weit und breit kein Baum, kein Strauch gesehen wird. Gehen wir aber weiter nach den mittleren Ge- genden der gemäßigten Zone zu, dann erscheinen zuerst Gebüsche von Birken, kleines verkrüppeltes Nadelholz, noch weiter hochstämmige Birkenwaldungen und Nadelhölzer, später kommen in unseren Gegen- den noch Buchen- und Eichenwaldungen hinzu, und wo die Wälder fehlen, da dehnen sich nicht selten die schönsten Wiesenfluren und an- gebaute Felder mit Getreide, Gemüse und Futterkräutern aus. Außer- dem zeigen sich überall auf Feldern, auf Wiesen und in Wäldern

8. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 183

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
kraut er, anderes Gemüse, in den Wäldern andere Bäume, in den Hecken anderes Gesträuch. Wir treten in einen Hain. Seine Bäume haben dicke, lederartige, glänzend grüne Blätter, dazwischen stehen zahlreiche Blumen und große, goldfarbige Früchte, die einen starken würzigen Geruch verbreiten. Es find Pomeranzen- und Citronenbäume, deren Laub Winter und Sommer grün ist, weil hier der Winter so milde sich zeigt, daß es niemals friert, und Schnee nicht gekannt wird. — Wir treten in einen anderen Hain. Die Bäume haben im Wüchse Aehnlichkeit mit unseren Pflaumenbäumen, in ihrem Laube mit unseren Weiden; aber ihren Blättern fehlt das schöne muntere Grün, ihre Krone hat eine graue Farbe; dagegen tragen die Bäume saftige Früchte, aus denen Oel gepreßt wird; es sind Oel- oder Olivenbäume. Wir suchen einen Wald auf. Seine Bäume haben für uns ein seltsames Ansehen. Die Stämme find hohe, holzige Schäfte, die nir- gends einen Zweig oder Ast treiben; aber in der Spitze ist eine Krone von großen Blättern, die entweder fächerförmig oder sederartig ge- schlitzt find. Dazwischen hangen dicke Sträucher voll kleiner Blumen; es ist ein Palmenwald. Wir begeben uns an einen Zaun oder an eine Hecke. Kein Schwarz- oder Weißdorn wie bei uns, sondern Myrten-, Rosmarin-, Feigen- und Granatbäumchen kommen zum Vorschein, von denen die letzteren mit schönen scharlachrothen Blüthen oder Früchten in der Größe un- serer Aepfel geschmückt find. — Wir schlagen einen Feldweg ein. Da steht nicht weit von uns die prächtige Agave (Aloe); unten aus der Erde treibt sie einen großen Kranz gewaltig dicker, sehr steifer und saftiger Blätter von der Länge mehrer Ellen, deren spitze, scharfe, harte Dornen am Ende uns drohend entgegen stehen; aus der Mitte dieses Blätterkranzes erhebt sich ein gewaltiger Schaft von der Dicke eines mäßigen Tannenbaumes, dessen Wipfel von einer riesenmäßigen Blumenrispe gebildet wird, hoch und schnurgerade in die Höhe. So ist es in diesen tropischen Gegenden. Aber noch weiter hinein, wo die Sonne des Mittags täglich gerade über uns steht und ihre heißen Strahlen lothrecht herabsendet, da bringt die Erde abermals andere Gewächse hervor. Da wachsen die Bäume, Sträucher und Kräu- ter, welche unsere edelsten Gewürze liefern: der Zimmtbaum, der Muscatenbaum, der Gewürznelkenbaum, da wachsen die Kardamomen, der Pfeffer und Ingwer, der Kaffee und das Zuckerrohr; aber es wächst auch dazwischen der Gift bäum, mit dessen Saft die wilden Völker ihre Pfeile vergiften. Nach dem Vorkommen der erwähnten Pflanzen nun werden noch verschiedene Abtheilungen in den Klimagürteln des veränderlichen Nie- derschlags und des Regens unterschieden, und zwar: in der Zone des veränderlichen Niederschlags der Klimagürtel der Moose und des Knieholzes, her des Getreides und der hochstämmigen Waldbäume und

9. Drittes Lesebuch - S. 193

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
193 Weithin hat jede die kräftig geschwollenen Aeste ausgebreitet, und auch diese gewaltigen Arme bleiben regungslos ausgestreckt, als kümmere sie nicht das rauschende Spiel ihrer flatternden Blätter. Betrachten wir eine Eiche, so erscheint sie uns, ausgewachsen, als ein das Gepräge der Kraft tragender Baum, von meistens ver- hältnismäßig dickem und kurzem Stamme, bedeckt mit starker, rissiger Rinde, von dicken, knorrigen, unregelmäßig vertheilten Aesten und fri- schem, dunkelgrünem, ziemlich gleichförmig vertheiltem Laube. Die Eiche scheint auf unserm Boden einheimisch zu sein und bildet da einen Hauptbestandtheil unserer Wälder,° doch ist sie nicht so häufig, als an einigen Orten die Buche und an andern das Nadelholz, vielleicht weil sie im ganzen einen bessern Boden liebt, als diese beiden. Sie wächst sehr langsam und braucht einige Jahrhunderte, um den gewal- tigen Umfang und die ansehnliche Höhe zu erreichen, die wir oft an dieser Baumart bewundern. Ungefähr eine ähnliche Zeit gibt man ihr zum allmählichen Vergehen, welches sich unter andern oft durch Hohl- werden ankündigt. Blumen und Blätter brechen in hiesiger Gegend im Laufe des Monats Mai, bald früher, bald später, je nachdem der Frühling ist, hervor. Die Eiche gehört zu den Bäumen, die erst spät grün werden; doch unterscheidet sich die Stieleiche von der gemei- nen Eiche, indem sie oft schon im April ausbricht, weßhalb man sie auch Sommer- und die andere Wintereiche genannt hat. Die Früchte der letzteren erreichen auch erst im Oktober oder November ihre Reife, während die der ersteren schon im September zeitig werden. Rücksichtlich anderer Pflanzen bemerkt man, daß die Eiche Graswuchs und Unterholz unter ihren Zweigen leidet, welches manche Waldbäume nicht thun. Von Thieren, denen sie Nahrung und Aufenthalt gewährt, mögen hier nur die ihren Stamm durchlöchernde Weidenraupe, die an ihren Stielen und Blättern Galläpfel erzeugende G allwesp e und die sie ihres ganzen Laubschmuckes beraubende Prozessions- raupe genannt werden. Dem Menschen wird dieser Baum durch das vortreffliche Bau- und Werkholz, das er liefert, durch die Gerberlohe, welche aus seiner Rinde bereitet wird, durch die Mast, welche seine Früchte, die Eicheln, den Schweinen gewähren, und durch verschiedenes andere sehr nützlich. Wem wäre es auch unbekannt, daß die Säure der Galläpfel, mit Eisen zusammengesetzt, Tinte bildet? Doch auch im Walde erfreuen die Massen des frischen, saftgrünen Laubes dieser Bäume im Frühling und die dunklere Farbe desselben im Sommer das Auge des Naturfreundes; staunend sieht er oft an ihrem gewal- tigen Stamme hin, zur mächtigen Krone empor, und gedenkt der Jahr- hunderte, welche über sie dahingezogen sind. Als ein Sinnbild deutscher Kraft und deutschen Sie- ges ist die Eiche oft von deutschen Dichtern gepriesen worden. Iv. 13

10. Drittes Lesebuch - S. 233

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
233 Sopha's und ladet die Kinder, die vom Erd- und Heidelbeersuchen ermüdet sind, zur angenehmen Ruhe. Da pflücken sie die schönsten Häuschen vom grünen Moos und winden daheim Guirlanden und Kränze zum Namenstag der Mutter, die jahrelang grün bleiben ohne zu verwelken. So zeigt uns das kleine Moos in seinem Leben, daß selbst das kleinste durch Gesellschaft etwas vermag. Es lehrt den schwachen Menschen, sich freundlich an andere anzuschließen, wenn er sich selbst zu schwach fühlt, und in Gemeinschaft mit andern führt er dann große Werke aus, die selbst dem stärksten Einzelnen nicht mög- lich wären. 214, Jesus und das Moos- In tiefster Schlucht im Waldesschooß Entsproßt das grüne, zarte Moos, Ein Teppich, sammetweich. Den Blicken zeigt es sich nur klein, Doch schließt sein Bau ein Wunder ein Bon Wipfel, Laub und Zweig. ^Zu Rosengluth und Waldesgrün Schaut's niedre Moos und seufzt'; „Solch Blühn Gab mir der Himmel nicht! Viel Tritte rauschen über mir Und nicht ein Äuge sieht mich hier, Denn alle lockt das Licht!" Und sieh', da kommt im Abendschein Der Heiland, wandelnd durch den Hain Mit bleichem Angesicht. Mit wundem Fuß er weiter mußt', Da fühlt er's weiche Moos, mit Lust Zu seinen Füßen dicht. Er kam erst durch die Wüste her, Da brannten Sand und Sonne sehr, Nun kühlt das sanfte Moos. Da spricht der Heiland: „Vaters Hand Hat solche Lieb' auf dich gewandt, In Zartheit ernst und groß! Welch' Auge mag so blöde sein, Erkennt nicht in der Kindheit dein Des Schöpfers Macht und Huld? Du zierlich Kraut, so unbeacht't, Dein hat der Vater auch gedacht, Dein Loos trag mit Geduld!" Dies Wort bracht' Jesus kaum hervor, Da sprießt es aus dem Moos empor, Ein Röslein wundermild! Moosröslein würd' es bald genannt, Das blühet nun in jedem Land, Der Demuth süßes Bild. Des Heilands Erdenleid versüßt Hat es, die Füß' ihm sanft geküßt. Deß würd' ihm solcher Lohn. O Herz, bleib immer treu und weich, Bist du bedrückt, dem Moose gleich, Dann knospt die Rose schon. 215. Das isländische Moos. Das isländische Moos ist unter den Gewächsen auf der Welt eines der nützlichsten. Es wächst in den ärmsten nörd- lichen Ländern, in Island, Lappland u. s. w. sehr häufig, und auch hin und wieder in unsern deutschen Gebirgswaldungen und auf dürren Haideplätzen. Am bitteren Geschmacke, der sehr stark ist, kennt man das isländische Moos am besten. In Auszehrungen und Brustkrankheiten ist es ein vortreffliches Mittel, welches oft noch Rettung verschafft; daher hat man es in allen Apotheken. In Krain mästet man Schweine damit. Magere Pferde und Ochsen, sowie auch Schafe, werden, wenn man sie isländisches Moos fressen läßt, ganz fett davon. Die
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